"Was
kennzeichnet die Moderne mehr als jenes ziellose Streben des
Zeitgeistes, des Fortschritts - immer mehr und schneller, weiter
voran, auf dass der Balken der Waage eines Tages brechen möge.
Und da liegt der springende Punkt, dass dieses ziellose Streben
nämlich doch ein Ziel hat : das Brechen des Waagebalkens,
oder weniger abstrakt, unser Eigenopfer, unsere Selbstzerstümmelung.
Der Fortschritt ist das Kreuz, welches wir zu unserer Hinrichtung
auf dem Rücken tragen.
Und
das ist gut so !
Denn
nichts ist uns lieber als diese Menschen in das Loch brausen
zu sehen. Denn wir haben ein Schicksal jenseits der Geschichte
gewählt. Ein wirklich zielloses Streben. Den Weg ins Ungewisse,
des Unvorhersehbaren. Dort wo Lügen wie grosse Früchte
saftig, fleischig von den Bäumen hängen. Ein Leben
in dem kein Platz für Wahrheit übrig ist. Wo sinnloser
Spass fliesst und lächerlicher Unfug sprudelt. Weder vorn
noch hinten, weder Anfang noch Ende. Ein Leben das nicht mehr
an den sich selbst erschaffenen Grenzen zehrt, sondern welches
sich einen neuen Begriff der Freiheit formt. Eine Welt in der
sich alles zu einem Ganzen vermengelt, zur Mitte hin. Wo alles
was einst getrennt zu einen göttlichen Brei gestampft und
durch tobendes Feuer in alle Ewigkeit verpufft.
Und
das alles bedeutet dieses knochige Gebilde, welches ich das
Schwautzsche Kreuz taufte. Und knochig scheint es nur, meine
Damen und Herren, weil es tatsächlich dem Skelett eines
Seesterns nachgebildet wurde. Ein antikes Wesen aus einer fernen
Urzeit. Eine Zeit in der noch alles gut war. In welcher man
keine grossen Reden machen brauchte, keine kopfzerbrechende
Symbole und kryptische Mystik. In diesen Tagen war Körper
und Seele noch eins, meine sehr geehrten Lakaien des Zeitgeistes.
(grosse
Aufruhr, Pfiffe)
Ihr
habt doch nicht mehr Gripps als der Plankton dessen der Ster..."